Künstlerfotos

Fotografien von Gerd Schneider

Einzug
Atelier Mainhardt
2021

Auszug
Atelier Westheim
2021

Atelier- und
Ausstellung

Fotografien von
Gerd Schneider, Löwenstein

Bilder von Moritz Klingmann

Texte von Freunden und Kuratoren

Eröffnung „Verwandlungsräume“

Crailsheim, 14.05.2023

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Eine Raupe wird zum Schmetterling, eine Blüte zur Frucht, ein Rinnsal kann zu einem reißenden Fluss werden, aus einem Ei entsteht Leben, ein Samenkorn wird zu einem Baum.
Was verbirgt sich hinter diesen unfassbaren Naturschauspielen? Was ist das Geheimnis hinter diesen Verwandlungen?

Meine Damen und Herren,
viele Künstler, Geistliche, Gelehrte waren von diesen Verwandlungen fasziniert und haben sich hierzu bereits vor Jahrhunderten Fragen gestellt und so diese Fragestellungen auch heute noch aktuell. 

Die vier Protagonisten der Ausstellung nehmen uns mit auf ihre Reise von ganz persönlichen Formen von Verwandlung. Ich verspreche Ihnen, dass Sie heute in der Ausstellung viele faszinierende Antworten auf das Thema „Verwandlungsräume“  finden werden.

Schlaglichtartig möchte ich Ihnen die Werke vorstellen von:

  • Karl Heinrich Lumpp
  • Ursula Kensy 
  • Irina Baranzew
  • Stefanie Ehrenfried

In ihrer Ausstellung haben sie zum ersten Mal ein gemeinsames Projekt unter dem Titel „Verwandlungsräume“ umsetzen. Natürlich erfahren auch ihre Werke eine Verwandlung selbst, nämlich genau dann, wenn Sie in die Augen von ihnen als Betrachter geraten.

Jede Begegnung, seien es Mitmenschen oder auch die Kunst verändert uns und so werden auch Sie nach dem Ausstellungsbesuch mit neuen Impulsen in den Tag gehen. 

Denn eines ist sicher: Um uns, in uns und mit uns entsteht permanent Verwandlung!

Sei es in der Natur, im Menschen, in dessen Seele und in noch vielem mehr. Teilweise unbemerkt, langsam und stetig und oftmals auch impulsiv – nur durch ein Wort, eine Begegnung, ein Impuls, der die Welt plötzlich anders aussehen lässt. Sie stillstehen lässt oder in unfassbar schneller Geschwindigkeit in eine neue Richtung dreht.

Wir alle formen die Natur der Dinge, auch ihren Geschmack, Duft und ihre Farbe – so treten Verwandlungen, Veränderungen ein, sei es in unserer Umwelt, im Innersten des Menschen und natürlich auch in der Kunst. Verwandlungen in der Welt und in der Schöpfung, das bedeutet auch Kreativität, die etwas entstehen lässt, beispielsweise eben Kunstobjekte. 

Die vier Künstler_innen stehen hierfür beispielhaft, teilweise sind spontan Fantasien entstanden, die wiederum für Veränderungen, Verwandlungen sorgen oder auch Arbeiten, die in langwierigen und stetem Tun Veränderungen im Material herausgefordert haben. 

Viele der hier ausgestellten Werke bestechen durch ihren organischen Charakter und die Einbindung in den Kreislauf der Natur. Wir finden Materialien, die durch ihre ständige Verwandlung in unmittelbarem Zusammenhang der fortschreitenden Zeit und Vergänglichkeit stehen.

Die KünstlerInnen haben – teilweise auch mit dem harten Material Stein – eine Formensprache gefunden, die ein Verhältnis von Vergänglichkeit und Verletzlichkeit repräsentieren. Sie bekennen sich zum organischen Kreislauf der Natur und zur zeitlichen Begrenztheit des Bildwerks.

Das heißt Sie verlängern durch ihre künstlerische Hand das Lebensalter der Materialien, gerade im Rahmen der aktuell so heiß diskutierten Nachhaltigkeit. Das bedeutet, dass Sie durch ihre Weiterverarbeitung der Materialien das Alter, sein Ausstehen, die Strukturen und Bedeutungen des zuvor gewählten Ästchens, des Papierstreifens aus einer banalen Zeitung, der Wolle eines Schafs oder auch eines Steins verändern.

Sie setzen sich alle mit der durch die Expressionisten des letzten Jahrhunderts geschaffene Tradition auseinander, welche die auferlegten Spielregeln des Material, z.B. seine innewohnende Qualität wie Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit durchbricht aber auch respektiert. 

Die Skulpturen reagieren geradezu auf den Raum und verändern das oben und das unten.

Ein Teil des Kunstvereins befindet sich in einem ehemals sakralen Bereich, zu dem die dazu komponierten Kunstwerke von Karl Heinrich Lumpp und Stefanie Ehrenfried perfekt passen.

Die jüngste Künstlerin in der Runde ist Stefanie Ehrenfried. Wenn Sie denken, dass wir hier ebenfalls eine Steinbildhauerin vor uns haben, dann muss ich Sie enttäuschen. Sie formt ihre wunderbar berührenden und magischen Skulpturen aus einem ganz und gar für die Bildhauerei ungewöhnlichen Material:  aus Schafswolle.

Unfassbar, welche Verwandlung dieses Material durch ein stetes, kontinuierliches und präzises Arbeiten erhält. Stefanie Ehrenfrieds Skulpturen haben einen Kern aus Wollflies, der gewickelt und vernäht wird, dann folgt die eigentliche Arbeit des Filzens der Wolle. An der Oberfläche wird mit einer speziellen Nadel durch gleichmäßiges und langes andauerndes Einstechen in die Wolle das Material verfestigt.

Ich möchte gar nicht so sehr den äußerst aufwendigen Entstehungsprozess in den Fokus rücken, sondern viel mehr auf die Faszination lenken, die von diesen überdimensionierten Objekten ausgeht. Das ehemals weiche, formlose Material verwandelt seine Form, durchgeht eine Metamorphose und wird zu einer Bildsprache, die verzaubert, aber auch verrätselt.

Das liegen überdimensionierte wunderschön geformte menschliche Antlitze vor uns. Gewundene Linien lächeln uns wie aus einer anderen Welt, einer anderen Galaxie an. 

Wir wollen unweigerlich kommunizieren, doch irritieren die astartigen Ausbuchtungen an den Kopfrückseiten. Gleich abgerissenen Anschlüsse von fremden Wesen, Cyberwesen, die konserviert werden, liegen sie hier vor uns.

Wir wissen keine rechte Verbindung aufzunehmen, doch können wir obschon des natürlichen Materials und der unfassbaren Ästhetik unsere Augen nur schwerlich abwenden.
Alles scheint in einer Verwandlung zu sein, wird ungewiss –  irritierend und faszinierend zugleich.

Diese Sinnestäuschung und Gleichzeitigkeit von Widersprüchlichem und Anziehenden führen zu einer absoluten Magie. Wir meinen die mythische Daphne zu entdecken, die in der Mythologie zum Lorbeerbaum wurde, in Verwandlung begriffen und doch ist da dieser extrem kraftvolle Gesichtsausdruck androgyn, geradezu aus unserer Zeit entsprungen.

Die fast schon übernatürliche Schönheit und Klasse in den archaischen und zeitlosen Büsten strömt eine Magie aus, die uns anzieht. Staunend werden wir geradezu wie von einem Magnet vor den Skulpturen in ihren Bann angezogen. Sie fordern uns zur Kommunikation, wollen betrachtet werden, stehen in direkter Konfrontation mit uns.

Nähern wir uns der Aura ihrer Objekte so irritieren merkwürdig anmutende und nicht dem natürlichen Wesen zuordenbare Verformungen die Schönheit. Sie lassen uns noch tiefer eintauchen in diese besondere Welt der Verwandlung, des Rästelhafte, des Unerschlossenen.

Sind wir nicht alle immer wieder in dieser Wandlung: offen, dann verschlossen und doch so verletzlich? Immer in einem Schwebezustand der Gefühle, der Materie.  Vertrautes, wie die Wolle bekommt eine neue, eine ungewohnte Rolle zugewiesen.

Bei Ehrenfried wird auf magische Weise die Anmutung von Schwere zur Leichtigkeit, zur exaltierten Bewegung, zum Greifen in den Raum, zur Kommunikation mit uns als Betrachter, der wir nicht entkommen können. 

Meine Damen und Herren, 
Eine Raupe wird zum Schmetterling, eine Blüte zur Frucht, ein Rinnsal kann zu einem reißenden Fluss werden, aus einem Ei entsteht Leben, ein Samenkorn wird zu einem Baum.

Denn wie ich Eingangs sagte, eines ist sicher: Um uns, in uns und mit uns entsteht permanent Verwandlung!Lassen Sie sich ein auf die vielfältigen Verwandlungen der Kunstwerke mit ihren Werkstoffen, dem sensiblen Umgang aller Künstler_Innen mit ihren Materialien und seien Sie heute Morgen offen für die Verwandlung, die Sie heute in dieser Ausstellung selbst erfahren werden!

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Natalie Scheerle-Walz
Mai 2023 

Stefanie Ehrenfried – innewohnend

Kunstverein Heidenheim e.V. – Türmle
25.11. – 18.12.2022

Rede zur Ausstellungseröffnung am 25. November 2022, 19 Uhr

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Sehr geehrter Vorstand, vielen Dank für die Einladung und die einführenden Worte.

Liebe Stefanie Ehrenfried, liebe Besucherinnen und Besucher,
ich begrüße Sie ebenfalls herzlichst zu der neuen Ausstellung „innewohnend“ des Kunstverein Heidenheim, die wir hier heute gemeinsam mit Ihnen im Türmle eröffnen.
In der Ausstellung werden 17 herausragende Werke der Künstlerin Stefanie Ehrenfried präsentiert, darunter zwei Kohlezeichnungen und zahlreiche Arbeiten aus einem eher untypischen Material für Bildhauer.

Zunächst erscheinen einem die Plastiken aus der Ferne wie aus Stein gehauen, denn Monumentalität und Farbe assoziieren Bildhauerei, so wird doch bei genauerer Betrachtung und Erfühlen der Objekte klar, dass es sich ganz und gar um organisches Material, nämlich warme, weiche Schafswolle, handelt. Aber nicht nur die Materialwahl ist ungewöhnlich, sondern auch die real-surreale Formgebung. Uns stehen Figuren gegenüber, die durch ihren individuellen, eigentümlichen Ausdruck und die archaische Anmutung, Wesen aus Fabeln oder der Mythologie gleichen. Das Türmle als mittelalterlicher Stadtturm aus dem 14. Jahrhundert bietet als traditionsreichen Ort eine optimale Präsentationsfläche für diese außergewöhnlichen, ja schon mystischen Wesen.

„Innewohnend“, so lautet der Titel der Ausstellung, denn all diesen Arbeiten ist eines gemein: die Künstlerin erschafft in langwierigem plastisch-skulpturalem Prozess Figuren von zunächst erstaunlicher Festigkeit und Standhaftigkeit, während die bewusste und geniale Materialwahl ihnen eine offene, „atmende“ Oberfläche verleiht, sodass den Werken eine ausgeprägt wesenhafte Ausstrahlung innewohnt. Und wie es bereits Cicero aufgefallen ist, ich zitiere aus

„De officiis“ | Buch 1, Kapitel 8:
„Wie nämlich in den Körpern große Verschiedenheiten sind, wir die einen durch Schnelligkeit zum Lauf, die anderen durch Körperkraft im Ringen stark sehen und ebenso den Gestalten teils Würde, teils Anmut innewohnen, so treten in den Seelen noch größere Verschiedenheiten auf.“ (Marcus Tullius Cicero)


so sind die hier ausgestellten Arbeiten mit all ihren Wesenszügen, Mimik und Gestik verschieden und von der Künstlerin mit individuellen Eigenschaften, sozusagen beseelt worden. Mal göttergleich in sich ruhend und unanfechtbar, mal elementar wesenhaft oder andere wiederum in entfernte Dimensionen hineinträumend. Die Ausstellung bietet uns die Möglichkeit, in eine andere Welt einzutauchen und über das gewohnte Menschenbild hinauszuschauen.

Stefanie Ehrenfried, gebürtig aus Neckarsulm, studierte zunächst bei den Professoren Sonderborg, einem der wichtigsten Maler des Informel, und Joseph Kosuth, einem US-amerikanischen Konzeptkünstler, an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Malerei. Die Anfänge der Künstlerin lagen somit nicht in der Bildhauerei, wie man vermuten würde, sondern im Malerischen. Dabei waren ihre Werke von einer hellen, gebrochenen Farbigkeit geprägt und in die expressive Figuration einzuordnen.

Doch die Arbeit mit organischem, weichem und beweglichem Material waren schon zu dieser Zeit in ihrem Schaffen vertreten: So nutzte sie Bienenwachs als malerisches Mittel über ihren fertigen Bildern, die ihnen dadurch eine andere Haptik, ein anderes Gefühl verliehen. Insbesondere das Studium der Akte bei Professor Herwig Schubert inspirierte sie maßgeblich bei der Realisierung von Figurenkonzepten, während sie sich das handwerkliche Geschick der Bildhauerei, inklusive des Verständnisses von Flächen und ihren Eigenschaften, bei Professor Karl-Hennig Seemann aneignete. So ist nun, nach den Anfängen im Malerischen in den 90er Jahren, seit 2000 die plastische Arbeit ins Zentrum ihres Schaffens gerückt.

Während sie gerne noch hier und da mit Wachs arbeitet, ist Schafswolle elementar für die Skulpturen. Mit einer großen Hingabe zum Material sucht sie zunächst die entsprechende Wolle für ihre Figuren aus. Für einen ersten Kern wird kräftiges Wollflies ineinander gewickelt und auch vernäht, sodass eine stabile Grundlage entsteht, bevor für eine gleichmäßige Verfestigung und Formgebung Nadelwerkzeuge eingesetzt werden.
Einige Wesen wachsen viele Jahre durch die Hand der Künstlerin, bis sie zu ihrer letztendlichen Form gefunden haben oder zumindest ihre Suche danach manifestierend bezeugen. Mit einem Nadelwerkzeug zwischen ihren Fingern sticht die Künstlerin viele tausende Male in die naturbelassene Wolle, sodass sich die rauen Fasern in den darunterliegenden Schichten durch ihre Widerhaken miteinander verschlingen, und formt sie so zu teilweise mannshohen Skulpturen.

Es ist ein plastisch-skulpturaler Prozess, der in die klassische Bildhauerei eingeordnet werden kann. Obwohl aufgebaut, plastiziert wird, verdichtet sie das Material von außen nach innen, so wie auch ein Bildhauer Stein oder Holz abträgt. Und während der Holz- oder Steinbildhauer seine Skulpturen farbig fasst, so nutzt Stefanie Ehrenfried während des letzten Arbeitsschrittes verschieden, natürlich-farbige Wolle um Augen- und Mundpartien zu akzentuieren oder auch Schattierungen zu erzeugen, die die Plastizität und Lebendigkeit der Arbeiten maßgeblich verstärken. In ihrem Atelier entstehen auf diese Art und Weise meist mehrere Arbeiten gleichzeitig, die sich gegenseitig befruchten und immer auch mit dem Ziel die bisherigen Grenzen zu erweitern. In der jüngsten Vergangenheit entstanden so mehr skizzenhafte Arbeiten, die weniger verdichtet, sondern deutlicher in den Raum greifend und dynamischer in ihrer Bewegung sind.

Im Erdgeschoss empfang Sie bereits die imposante Arbeit „Der große Beweger“ von 2017. Sie zeigt eine schlanke Figur mit einem freundlich-hellen Gesichtsausdruck, die sich aus einer mehrstufigen, an Schaum erinnernden, Basis erhebt und sie augenblicklich mit ihren fünf langen, tänzelnden Armen begrüßen möchte. Gleichzeitig scheint sie gorgonenhaft einer Geschichte der griechischen Mythologie entsprungen zu sein. Die dazu gezeigte Kohlezeichnung verdeutlicht die dargestellte, kraftvolle Dynamik, die der Figur innewohnt.

Im ersten Obergeschoss angelangt, erwartet Sie eine große Anzahl an Köpfen, vornehmlich in Form von Büsten. Insbesondere die Arbeit „Große Beere“ von 2012 lenkt unsere Blicke auf sich. Eine Akkumulation an Köpfen, mit individuellen, aber sanften, freundlichen Gesichtszügen ausgestattet, bildet eine Art Traube. Durch das perfekte Austarieren durch die Künstlerin behält die Arbeit trotz der recht kleinen Auflagefläche ihre Balance, welche ihr eine faszinierende Leichtigkeit verleiht. Dadurch vermittelt sie auf den ersten Blick Ruhe und Einkehr. Doch eine nach außen strömende Kraft scheint sich gegen den Stillstand der Zeit, diese Ruhe, zu stemmen und suggeriert fortwährende Bewegung. Sie evoziert eine sich mehrfach teilende Zelle und so erwarten wir geradezu, dass sich ein weiterer Kopf aus dem innersten nach außen stülpt, denn in der Welt von Stefanie Ehrenfried scheint alles möglich zu sein.

Auf der linken Seite des Raumes befindet sich eine Gruppe aus 3 Büsten. „Introvertiert“, „gewahr“, „AundO“ heißen die Sockelarbeiten.
An den Wänden können sie zwei weitere Büsten, „Olm“ und „ausgewachsen“, als Wandarbeiten sehen. Die kraftvollen Büsten weisen unterschiedliche, erweiternde Formen und Auswüchse auf, die eine eigentlich innere Bewegung äußerlich anzeigen. Die Physiognomie ihrer Gesichter, die gestische Sprache der Figuren und nicht zuletzt die herausragenden Kopfelemente sind elementar für den kraftvollen Ausdruck.

Es sind eher „wilde“, aufwühlende Arbeiten wie diese, die unsere eingefahrene visuelle Wahrnehmung herausfordern.
Der schöpferische Akt, Charakterzüge, Emotionen oder transzendentale Eigenschaften schlummern nicht länger im Verborgenen, sondern manifestieren sich vor unseren Augen im Hier und Jetzt.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes erwartet Sie die Arbeit „Flugstudie“, welche auf die jüngsten Entwicklungen der Künstlerin verweist. Nahezu unbeschwert scheint die luftig leichte, dynamische Figur fast schon im Raum zu schweben und zu wandern. Durch ihre gelassene Leichtigkeit, lässt sich der Kampf mit der Schwerkraft und Balance nur erahnen. Stefanie Ehrenfried geht hier an die Grenzen dessen, was das Material erlaubt. Nur das mehrmalige Vernähen und die extreme Verdichtung der tragenden Partien gewährleistet den Halt der ausladenden Formen und einen sicheren Stand der Figur. Mit ihrer betonten Ungezähmtheit scheint die Arbeit „Flugstudie“ gleich einem Naturgott aus der umliegenden Luft und den Partikeln selbst du entstehen und zu entwachsen, um im nächsten Moment seiner Natur freien Lauf zu lassen.

Die Energie, die die Künstlerin in die Werke investierte wird auf allen Ebenen spürbar.
Das zeitübergreifende Kräftespiel im und um den Menschen in Verbundenheit mit sowohl seiner irdischen als auch geistigen Welt wird für uns sichtbar gemacht. Zusätzlich scheint sich manch luftig anmutende Figur, während sie sich in einer Art Schwebezustand befindet, in just diesem Moment zu verwandeln. Die uneindeutige, sich in Wandlung befindende, noch nicht endgültig manifestierte Form vieler Wesen erzählt vom Ungewissen. Gleichzeitig beschreibt es, wie Stefanie Ehrenfried sagt, die Kontinuität in ihrem Leben, nämlich „früher mehr suchen, heute mehr finden – von Innerlichkeit, Geheimnis, Dahinter, Darunter, Substanz, Wesen und Verbundenheit“.

Wir werden von Stefanie Ehrenfried stets mit Kontrasten, mit Irritation und Sinnestäuschung konfrontiert. Es ist der Dualismus, der allen Objekten anhaftet und ein Spannungsverhältnis aus Widersprüchlichem erzeugt. In den Ergebnissen ihrer Arbeit, könnte man sagen, vereinen sich Kraft-Gegenkraft-Paare: der kraftvolle und groteske Ausdruck der Skulpturen löst Befremden in uns aus. Doch das Material ist warm, die Farbgebung natürlich. Zudem ragen unzählige Härchen in den Raum, bilden eine Art Haut und rufen so Lebendigkeit hervor. Sogar der Geruch bietet uns einen Zugang, wenn auch zugleich etwas unheimlich, da unsere olfaktorische Wahrnehmung animalische Anwesenheit wähnt. All unsere Sinne werden angesprochen und insbesondere die Erinnerungen. Verbinden wir Menschen instinktiv Wolle mit etwas Angenehmen, Warmem und Vertrautem. Was zunächst fremd wirkte wird nun vertrauter.

Auf den verschiedenen Stockwerken, geschickt in die Ecken und Winkel des Turms integriert oder mit Fokus auf einzelnen Großplastiken und ihre Detailverliebtheit präsent im Raum platziert, begegnen ihnen die ausdrucksstarken Arbeiten der Künstlerin in einer Domus Aurea der Sinnlichkeit und der okulären Sinnenfreuden. Lassen wir uns auf diese metamorphen Menschenwesen ein, rühren sie an den tief in uns schlummernden, existenziellen Fragen, die unser Seelenheil zu betreffen scheinen. Eine Unterscheidung in Betrachter und Betrachteten wird unhaltbar. Es entsteht durch das wesenhaft ansprechende eine Wechselwirksamkeit, die uns mit einer Art transzendentaler Innenschau konfrontiert. Dennoch wohnt jeder einzelnen Figur ein rätselhaftes Eigenleben inne, welches uns dazu motiviert eingefahrene Sichtweisen zu vernachlässigen. Sie verkörpern somit artifiziell und unmittelbar den Versuch einer Annäherung an unser inneres Ich und sind zugleich Weggefährten aus einer fernen, fremden Welt.

Ich bedanke mich herzlichst bei Stefanie Ehrenfried und dem Kunstverein Heidenheim für das entgegengebrachte Vertrauen, bedanke mich für den Anblick dieser zahlreichen, schönen Kunstwerke und wünsche allen viel Freude mit der Ausstellung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Maximilliane Victoria Umlauf, M.A. Kunst- und Kulturgeschichte

Stefanie Ehrenfried – Filzplastiken

Kunstforum Weil der Stadt, Wendelinskapelle
24.2. – 24.3.2019

Rede zur Ausstellungseröffnung am 24. Februar 2019

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Sehr geehrter Vorstand, liebe Stefanie Ehrenfried, meine Damen und Herren,

viele Jahrhunderte wurde die künstlerische Plastik im Zusammenhang mit der Vorstellung vom Menschen als dem vornehmsten Gegenstand der Bildhauerkunst verbunden. Skulpturen zeigten die Würde des Menschen und seine Größe, legten Zeugnis ab von seiner hervorgehobenen Stellung als Gottesgebilde innerhalb der Erscheinungen auf der Erde. Nicht nur diese Auffassung wurde im 20. Jahrhundert vollständig in Frage gestellt, sondern auch die Bildhauerkunst hat sich seit damals radikal verändert.
Interessanterweise sind dennoch die Auseinandersetzung mit dem Menschen und die Darstellung der menschlichen Figur bis heute wichtige Themen innerhalb der dreidimensionalen Kunst geblieben. Mehr noch, gibt es immer wieder Phasen, in denen die Reflexion auf das Menschliche stärker in den Vordergrund rückt. Sind wir gerade wieder an einem solchen Punkt? Mitten im digitalen Zeitalter, mit Künstlicher Intelligenz, weiterhin zunehmender Automatisierung in vielen Lebensbereichen und im Bewusstsein ständiger Überwachungs- und Beeinflussungsmaschinerien.

Henry Moore äußerte sich 1965:
„Ich glaube, daß die eigentliche Grundlage des Lebens die menschlichen Beziehungen sind, gleichgültig, welche Fortschritte wir in der Technologie, in der Beherrschung der Natur usw. machen. Diese Beziehungen sind es, die uns glücklich oder unglücklich machen, die uns Erfüllung schenken oder nicht. Mit der dreidimensionalen Form als einem Ausdrucksmittel der Menschen gegenüber sich selbst, der Natur und der Umwelt kann immer noch sehr viel erreicht werden.“(1)

(1)In: Eduard Trier,
    Bildhauertheorien im 20. Jh., Berlin 1999, S. 204


Und noch eine weitere Stimme zu diesem Thema, diesmal von Joseph Beuys:
„Jede Plastik ist bestimmt durch einen spezifischen Charakter … Ich habe mich nicht damit zufriedengegeben, Plastik nur zurückzuführen auf eine stilistische Entwicklung, sondern mich hat in der Plastik mehr interessiert, den Menschen selbst wieder zu entdecken, also in der Plastik Kräfte zu finden, die im Menschen selbst liegen….“(2)

(2) Beuys-Zitat, ebenda (1), S. 209

Wenngleich diese beiden künstlerischen Positionen nicht nur in ihren formalen, sondern auch geistigen Haltungen unterschiedlicher nicht sein können, so haben sie im Bezug auf das Menschenbild eine klare, gemeinsame Botschaft: befreit vom Anspruch der Funktionalität der Kunst löst die Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur, ihrem Körper, Wesen und Handeln per se eine Selbstreflexion aus. Den Menschen im Allgemeinen wiederzuentdecken (Beuys) oder den Menschen in seinen Beziehungsstrukturen zu ergründen (Moore) sind Mittel der Erkenntnistheorie.

Setzen wir diese Gedanken an den Anfang unserer Beschäftigung mit dem Werk von Stefanie Ehrenfried, so sind wir bei dem Begriff der Erkenntnis am Ausgangspunkt ihres Schaffens angelangt. So ist es nicht bedeutungslos, dass ihre Ausstellung im Kunstforum Weil der Stadt hier in der spätgotischen Wendelinskapelle eingerichtet worden ist, einem traditionsreichen Ort der Geistigkeit, in den der Mensch ursprünglich zur Andacht einkehrte. Dieser geschützte Raum, der sich in seiner Architektur wie eine behütende Ummantelung um die weichen Kunstwerke von Stefanie Ehrenfried legt, unterstreicht die Intimität ihrer Erscheinungen.
Stefanie Ehrenfried, 1967 in Neckarsulm geboren, studierte Malerei bei den Professoren Sonderborg und Kosuth an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, in der Kosuth-Klasse wurde ihre Leidenschaft für das Tanztheater geweckt. Doch, wie auch bei vielen Anderen, waren es vor allem die weniger bekannten Professoren, die ihr künstlerisches Selbstverständnis förderten, wie Karl-Henning Seemann, der sie in seiner Bildhauerklasse das plastisch-malerische Erfassen von Flächenformen lehrte. Nachdem sie in der Sonderborg-Klasse anfangs keinen Atelierplatz bekommen hatte, wich Stefanie Ehrenfried zunächst in den Aktsaal zu Herwig Schubert aus, den sie als strengen, ernsten Lehrer erlebte, der ihr jedoch wesentliche Impulse zur Umsetzung figürlicher Ideen mit auf den Weg geben konnte. Die künstlerischen Anfänge von Stefanie Ehrenfried lagen dann auch in der Malerei, in der expressiven Figuration und in einer hellen, gebrochenen Farbigkeit.
Seit langem lebt und arbeitet die Künstlerin in Rosengarten, einem kleinen Ort in der Nähe von Schwäbisch Hall und nutzt dort seit einigen Jahren ein großzügiges Atelier in einer alten Schokoladenfabrik. Nach den Anfängen im Malerischen in den 1990er Jahren trat nach der Jahrtausendwende die plastische Arbeit ins Zentrum ihres Schaffens. Wenngleich heute hier in Weil der Stadt nur am Rande Thema, ist doch die farbige Zeichnung als Bindeglied zwischen der zwei- und dreidimensionalen Arbeit auch ein wichtiger Teil innerhalb ihres Werks, wie es die drei ausgestellten Papierarbeiten zeigen, die eng mit den entsprechenden Plastiken verbunden sind (Beispiel „Großer Beweger“, 2016).

Für diese hat sie sich seit 2007 ein ungewöhnliches Material ausgesucht: die Wolle von Schafen. Den Ausgangspunkt jeder neuen Arbeit bilden Schafvliese, die von ihr gewaschen, gesäubert und getrocknet werden. Im ersten Schritt werden diese zusammengerollt und zu körperhaften Formen gewickelt und vernäht. Anschließend folgt die eigentliche Arbeit, das Filzen der Wolle an der Oberfläche mittels einer speziellen Nadel, einem dazu notwendigen Präzisionsgerät. Durch das gleichmäßige und lang andauernde Einstechen der feinen Wollhaare mit der Filznadel werden diese nach innen verdichtet und es entsteht zunehmend eine feste Faseroberfläche.

„Die Wolle lässt sich im Prozess des Verdichtens fein konturieren, wird stabil und fest und bewahrt dennoch die ihr eigene Elastizität. Sie besitzt eine sinnlich-warme Ausstrahlung und bringt durch ihre offene, das Licht aufnehmende Oberfläche – eine von unzähligen in den Raum ragenden Härchen gebildete Haut – eine fast bedrängende Lebendigkeit hervor“, beschreibt es die Künstlerin.(3)

(3) Porträt Stefanie Ehrenfried, Rätselhaftes Wesen Mensch.
    In: FILZFUN 44, 2014, S 30/31


Stefanie Ehrenfried belässt ihrem Material seine natürliche Farbe, kombiniert zur Akzentuierung einzelner Bereiche jedoch dunkel- und hellbraune Wolle miteinander. Nur ganz leicht werden manchmal die Mund- oder Augenpartien rot oder blau eingefärbt.

Wer sie schon einmal in ihrem Atelier aufgesucht hat, wird gleich von dem typischen Geruch des Materials eingefangen. Jeder kennt den Duft von Schafwolle über den eigenen Gebrauch daraus hergestellter Kleidungsstücke. Den typischen Farbgeruch eines Malerateliers oder die Düfte frisch geschnittener Hölzer in einem Bildhaueratelier, den man vielleicht mit der Vorstellung von Atelier verbindet, hat man hier nicht. Die sinnliche Erfahrung verbindet die Atmosphäre jedoch mit etwas sehr Angenehmen, etwas Wärmendem. Das künstlerische Material von Stefanie Ehrenfried hat etwas Lebendiges, ist reizvoll, im Gebrauch vertraut. In die Kunst wurde Filz jedoch erst in den 1960er Jahren durch Josef Beuys eingeführt, der ihn über die künstlerische Verwendung in seinen historischen Gebrauchsweisen und Bedeutungen aktivierte.
Vom Standpunkt der Künstlerin aus betrachtet findet dieses Naturmaterial als sinnstiftender Zugang zum Menschen Verwendung. Sie habe Vertrauen in ihre Hände, hat sie mir berichtet und im Zusammenhang hinzugefügt, dass doch alles Neue durch die Kraft der Hände zustande käme. Sie wolle in ihren Werken etwas zum Erscheinen bringen, was vorher nicht sichtbar gewesen ist, nicht wahrgenommen wurde. Ihr Werk zeige „mehr als nur das Äußere“, sagt sie und fügt an, dass der Betrachter ihrer Skulpturen das unmittelbar erleben kann. Dieser ist fasziniert von der Genauigkeit der Körperformen und ihrer anatomischen Richtigkeit und dem in manchen Arbeiten ins Monumentale gesteigerten Ausdruck; etwas, was man sich eigentlich mit diesem leichten Material gar nicht vorstellen kann.
Zu ihren ersten Arbeiten in dieser Technik gehören die drei großen „Köpfe“ (2008), die alle etwa einen Meter messen, und die aus der Entfernung betrachtet beinahe wie steinerne Artefakte z.B. aus alten Gräbern wirken. Es sind schöne Gesichtszüge mit sinnlichen Lippen und hervortretenden Wangenknochen. Einzig die leeren, geöffneten Augen und die an zwei der Hinterköpfe heraustretenden astartigen Ausstülpungen irritieren den insgesamt naturalistischen Eindruck. Der Schwere und der damit verbundenen Labilität einer Großplastik aus Filz konnte die Künstlerin hier noch durch die liegende Anordnung entgegenwirken. Richtig spannend aber wird es bei den großen, aufrecht stehenden Figuren. Hier gilt es nicht nur das formale Gleichgewicht innerhalb der Figur zu beachten, sondern auch auf ihre Standfestigkeit zu schauen. So passiert es regelmäßig, dass die Künstlerin wieder in etwas bereits Entstandenes eingreifen muss, um dem Eigenleben einer Plastik entgegen zu wirken. Dieser „Reifungsprozess“ entspricht aber dem Lebensprinzip der permanenten Veränderlichkeit (Gabriele Betz), der das Menschsein ausmacht. „Der große Beweger“ (2017) zeigt eine schlanke (weibliche!) Figur, die sich über einer mehrstufigen floralen Basis erhebt und mit ihren vier Schlangenarmen medusenhaft an mythologische Figuren erinnert. Auch in der „Großen Dunklen“ (2009), die ein aus dunkler Wolle genadeltes dreiköpfiges Wesen mit drei überlangen herabhängenden Armen zeigt, drängt sich die Nähe zur antiken Mythologie auf. Vor allem lebt die Plastik aber von der Spannung zwischen strenger Statuarik im Bereich der Köpfe und der angedachten Bewegung und Leichtigkeit durch die hängende Präsentation.
Stefanie Ehrenfried wird zu Beginn ihrer Arbeit immer von der Frage geleitet, wie eine Form aussieht, in der Kraft steckt? Ausgedrückt wird diese Kraft in der Physiognomie ihrer Gesichter, durch die gestische Sprache der Figuren und nicht zuletzt durch die heraustretenden Kopfelemente, die wie Antennen als „Organe des Spirituellen“ fungieren. Dem „Groben Feinfühler“ (2010/15) ragen mehrere kleine Hörner aus dem Gesicht, die wie sichtbar gemachte Fühler von der Augenregion aus in den Raum führen. Aktiven plastischen Raumkörpern wie diesem stehen introvertierte Kompositionen voll innerer Bewegtheit entgegen, wie z.B. die aus vielen Köpfen zusammengesetzte „Große Beere“ (2012), das Motiv der Einladungskarte. Das Werk assoziiert eine sich mehrfach teilende Zelle, aus der komplexes Leben entsteht, was die seitlich herausgearbeitete, vollständige menschliche Büste andeuten könnte. Und selbst in dieser eher geschlossenen, vielfigurigen Arbeit spürt man das „Fließen“ dieses ungewöhnlichen Kunst-Materials, seine Energie mit den darin enthaltenen Bewegungsmomenten und die nach außen strömende Kraft, die sich gegen den Stillstand stemmt.

„Die Betrachter meiner Skulpturen“, so Stefanie Ehrenfried, „lieben die Außergewöhnlichkeit der Arbeiten oder sie haben Angst vor deren Präsenz.“(4)

(4) Wie Anmerkung 3

Sicher ist, dass sich der Intensität der Werke von Stefanie Ehrenfried niemand entziehen kann. Sie versteht sie als souveräne Wesen, die ihre Kraft aushalten können und dabei unanfechtbar sind.
Ihre Arbeit befindet sich als work in progress in ständiger Veränderung, in einem Prozess, der Fragen stellt und im Seelischen Antworten findet.


Danke liebe Stefanie Ehrenfried für diese sehr ästhetischen und nachdenklich machenden Kunstwerke, viel Erfolg dieser Ausstellung und dem hiesigen Kunstforum und Ihnen allen Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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© Dr. Sabine Heilig, Nördlingen, im Februar 2019

Stefanie Ehrenfried

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Stefanie Ehrenfrieds Plastiken erscheinen wie aus Stein gehauen. Monumentalität und Farbe assoziieren Bildhauerarbeit. Als Figuren überindividuellen Ausdrucks und archaischer Anmutung gleichen sie Wesen aus Fabeln und Mythologien.
Bei genauem Betrachten und Erfühlen dieser Objekte relativiert sich der erste Eindruck eines skulpturalen Charakters rasch: ganz und gar aus organischem Material, durch und durch aus roher Wolle, allein mit dem Mittel der Filznadel verdichtet und von innen lebendig aufgebaut, weich und warm, ist ihnen nichts so fern wie skulpturaler Stein.
Auf dieser ersten, erstaunlichen Ambivalenz baut die Arbeit der Kosuth-Schülerin auf. Die Materialwahl ist Programm. Wolle, wildes Schafshaar wird, ‘gezähmt’, zum Körper, zum behaarten Körper selbst.
Und es ist die diesen Körpern durch unglaublich intensives, ausdauerndes verschlingendes Verfilzen, unzähliges meditatives wie formforderndes Einstechen mit der Filznadel eingeschriebene Energie, die deren ebenfalls thematisch begründete Tendenz zur Selbstverwandlung denk- und fühlbar macht. Bedrohlich fühlbar.
Dies führt zu weiterer Spannung beim Betrachter: dem Berührenswunsch des beängstigend Vitalen.
Ehrenfrieds Gestalten sind von geteiltem, von doppeltem Wesen, allein von klassischer Schönheit in gemeinsamer Form gehalten. Hierhinein, in den hochgespannten psychischen Dualismus, werden alle Kräfte der materialinhärenten und physischen Gegenkraftpaare aufgenommen.
In den Resultaten von Ehrenfrieds Arbeit begegnen sich beunruhigend unauflösbar triebhaft Körperliches, animalisch Sinnliches, und beherrscht Geistiges, human Schönes, zu zeitgemäßen Bildern vom ganzen Menschen.

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Wilfried Post

Stefanie Ehrenfried – Plastiken

Laudatio: Eröffnung der Treppenhausgalerie im Klinikum am Weissenhof, 23.10.2015

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Nun rede ich über Kunst, also über das Unmögliche.
Dennoch, ich erlaube mir etwas zu sagen, ohne etwas zu wissen.
Das, was mich bei dieser Ausstellung leitet, ist das unmittelbare Angesprochensein, das in mir etwas hervorruft: Begeisterung.
Ich habe so etwas noch nie gesehen und ich finde es fantastisch.
Die Plastiken, die sich in einem eigenartigen, ja scheinbar mystischen Zustand befinden, werden zu einem dynamischen Gegenüber � setzen Gefühle frei.
Nähe, Aktualität, Unmittelbarkeit, Veränderung und Wandel bis hin zu fragwürdiger Unbestimmtheit, als wollten Sie uns an jenen Ort locken, der keine Kategorien kennt, gehören zu ihren Qualitäten.

Die logische Unterscheidung zwischen Betrachter und Betrachteten geht verloren, weil der Betrachter in eine Wechselwirksamkeit gesetzt wird � weil die Plastiken das tiefe Geheimnis in uns selbst wesenhaft ansprechen.
Ein Geheimnis, das uns einen Raum öffnet, der uns das Transzendente aufschließt, das uns zugleich mit nimmt auf den Pfad nach innen und unsere Sinne steigert.

Die Wahrnehmung wird immer wieder verunsichert, sie bleibt instabil, denn in der Augenblicklichkeit, in der man glaubt etwas von der Wahrheit greifen zu können, greift man zugleich in den Ausdruck der noch auf etwas wartet.
Die Plastik bleibt offen, entzieht sich der Intentionalität und der Rationalität, wirkt an sich, durch sich.

Ihr Eigenleben bringt immer wieder neue Übergänge hervor: Auseinandersetzung und Suchen, die Veränderung von Verbindung. Sie überwindet die Offenheiten nicht, immer erneut bereit zum Dialog.
Beim Betrachten und in der dialogischen Auseinandersetzung verlieren die Wesenheiten immer wieder ihre Festgelegtheit, werfen neue Sichtweisen, neue Fragen auf und dennoch rührt in ihnen eine Gelöstheit, ein Aufgehobensein und eine Präsenz selbst in der abgründigsten Unbestimmtheit.
Ganz nah und fremd zugleich, strahlen sie Erhabenheit und Anmut aus.

Wo unaufhebbare Vielfalt im Erleben aufgehoben ist, stellt sich Wandel als neue Identität vor.
Die Plastiken sind anwesend und gegenwärtig, jedoch gehört es zu Ihrem Eigenleben, Rätsel bleiben zu wollen.
Sie bleiben Annäherung und sind grade deswegen Weggefährten,die uns fortwährend Anreize geben, die außerhalb unserer eingefahrenen Sichtweise liegen.
Genug der Worte, hier ereignet sich etwas, mehr dazu nicht.
Vielleicht noch: Dass wir uns dem nur staunend hingeben können.

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Dr. Matthias Michel

Stefanie Ehrenfried – Filzplastik

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Die Materialwahl: Schafwolle

Die Wahl des warmen und lebensvollen Materials der Schafwolle erlaubt es, an der Skulptur ebendiese Qualitäten ganz unmittelbar zu erleben. Sie lässt sich in der Verdichtung fein konturieren und zu stabiler Festigkeit führen und bewahrt doch die ihr eigene Elastizität. Die feinen Härchen auf der Oberfläche bilden eine Art Aura in den Umraum hinein.

Die Technik: Nadelfilzen

Die Wolle muss für den Kern der Figur fest gewickelt und vernäht werden. Dort, wo es um Formgebung geht, wird mit der Filznadel verdichtet und plastiziert. Die Wolle wird aufgesetzt und hineingearbeitet, unter der Oberfläche verwoben und untrennbar verschlungen.
Das fortwährend „engmaschig“ schnelle Einstechen der Nadel erlaubt ein fast meditatives Versenken. In zuvor ungekannter Intensität kann dabei ein wesenhaftes Gegenüber hervortreten.

Das Themenfeld: Der Mensch

-eingespannt zwischen naturhaften und geistigen Kräften.
Seine Empfangs- und Ausstrahlungs-“Organe“.
Die Anwesenheit eines weiten seelischen (zunächst rätselhaften) Hintergrundes.
Die spannungsreiche Beherrschung elementarer und geistiger Kräfte.
Tiefe Blicke übermenschlicher Gelassenheit von zeitlos existierenden Wesen aus dem Wissen um alles menschliche Ringen.
Die fremd- vertrauten Anteile aus den Tiefen der Persönlichkeit. Anziehend und ängstigend zugleich, weil tiefer als das rationale Bewusstsein: der verdrängte Mythos, der doch untrennbar zum Menschen gehört.

Für die künstlerische, vollplastische Ver- und Bearbeitung der Schafwolle gibt es kein Vorbild. Was hierbei möglich ist, habe ich selbst zu entdecken und zu entwickeln.

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Stefanie Ehrenfried – Plastik

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…eine Drehung, geschlossene Augen, der Blick geht nach innen, ein Gesicht, das viele Gesichter in sich trägt, das aus der Wand auftaucht, sich träumend zuwendet, sich scheinbar konkretisiert und sofort wieder löst in Raum und Zeit…

Stefanie Ehrenfrieds Figuren scheinen zu atmen. In „Zuwendung“ ist es eines in mehreren Gesichtern, in der „Kuppel“ sind es viele Gesichter in einem; mal versuche ich es mit dem Blick zu fassen, doch es entzieht sich, bleibt bei sich, mal umfängt es mich als Raum, blickt mit Augen, die sich wieder nach innen drehen, eine unfassbare Vielheit, die immer in Bewegung bleibt.

Diese Figuren sind bei sich, schaffen sich ihren eigenen Raum, der ein innerer ist, der real wird, weil sie mir so real begegnen. Andere kommunizieren auf geheimnisvolle Weise untereinander, bilden Gemeinschaften, und ich sehe mich aufgefordert dem nachzuspüren. Wieder andere befinden sich in Kämpfen, winden sich, während dämonische Tiergestalten aus ihnen hervorbrechen, da, wo das Bewusstsein endet.

Figur ist das Gebildete, Kunstprodukt oder lebendiges Wesen. An dieser Schnittstelle sehe ich Stefanie Ehrenfrieds Figuren angesiedelt.

Sie gehört zu den Künstlerinnen, die sich auf die Suche begeben, auf die Suche nach ihr gemäßen Audrucksmitteln, geeignet für die handgreifliche Darstellung einer unsichtbaren aber realen Welt, auf die sie ihren Blick gelenkt hat.
Die Materialwahl ist ihr die erste und wichtigste Entscheidung, denn es bestimmt den Charakter des durch die Darstellung Aufgerufenen. Sie orientiert sich also nicht daran, ob es sich um ein klassisches oder ein in der Kunst gar unbekanntes Material handelt. Sie begreift es und gewinnt ihm dadurch, wie es sich in ihrer Persönlichkeit spiegelt, etwas ab, was vorher so noch niemand erdenken oder bemerken konnte. Zum anderen ist das Material das Wesen dessen, was sie uns zeigt, es ist kein neutraler Träger, und darum kommt es darauf an, wie es seine Form annimmt.

Ebenso, wie sie vom Material ausgeht, geht sie auch thematisch an ihre Arbeit heran. Sie arbeitet ohne Sicherheitsnetz am Berührungspunkt von Geist und Materie.
Ihre Versuche der letzten Jahre sind vielfältig und in stetiger Entwickelung: Sie bewegt sich zwischen Materialbild und großformatiger Einrichtung von Räumen, die das Unsichtbare umschließen, in die es sich ergießen kann. In ihren jüngsten Arbeiten nun hat sie den Zugang zur Figur aufs Neue vertieft. Es erscheinen Fragmente, Gruppen, mächtige Einzelne und vielfach verschlungene Gruppenwesen.

Tatsächlich werden diese Wesen von ihr gebildet. Sie formt sie mit den Händen und definiert sie mit der Nadel: Quadratmillimeter für Quadratmillimeter. Wolle ist ein Material, das sich eher zum Chaos, zur Wärme als zur klar definierten Form hin neigt. Indem sie das Material mit ihrer Intensität bearbeitet und ihre Kraft und Energie hinein gibt, fügt es sich in immer deutlicher bestimmte Formen. Dabei bewahrt aber die Wolle die Lebendigkeit, die Wärme und die aus Millionen Härchen gewobene und verschlungene chaotische Struktur. Wie bei einem lebendigen Wesen verbinden sich in diesen neueren Figuren Klarheit der Form mit dem Chaotischen, mit Wärme und Bewegung.

So ermöglicht sie, Figuren zu begegnen, die für Fantasieprodukte gehalten werden könnten und die doch in Form und Material unbestreitbare Präsenz und Wesenhaftigkeit gewinnen.

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Moritz Klingmann

Ausstellung „im erweiterten Kreis“

Eröffnungsrede im Künstlertreff Pfaffenhofen, 12.05.2017

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„Die Kunst – scheint allen zu gehören, weil alle ihre einfachen und offenbaren Seiten verstehen und alle den Rausch des inneren, geistigen Geheimnisses dunkel fühlen können, das nicht von den Handwerkern der Form kommt sondern von einem tieferen Sinn für das Wunder, das an die Wurzeln des Seins geht. Aber nur einige können oder wollen in den Abgrund dieses wunderbaren Werdens und Fließens des Lebens ohne Tod versinken, das die Kunst ist.“

Mit diesen sehr gehaltvollen Worten der italienischen Kunstkritikerin Margereta Sarfatti möchte ich Sie herzlich zur Ausstellung von Stefanie Ehrenfried begrüßen.

Im erweiterten Kreis hat die Künstlerin ihre Ausstellung überschrieben.
Welcher Kreis?
Welche Erweiterung?
Ein erster Blick in die Ausstellung zeigt: menschlich Figürliches (erkennbare menschliche Gesichter, Köpfe, Körper),Tierwesen und/oder befremdliche Attribute – alles in ähnlicher Naturfarbigkeit in den Tönen dunkelbraun, beige, grau und kalkweiß, wobei die Gesichter nicht idealisiert sind, wie in der Antike und nicht emotionalisiert, wie im Barock.

Ein paar Worte zur Technik.
Die Exponate sind trocken gefilzt. Das Werkzeug dazu, die Filznadel, stammt aus der industriellen Fertigung von Textilien aus Wollfasern. Mit tausenden von Nadeln pro Quadratmeter werden dort lose Fasern in einem unvorstellbaren Tempo rein mechanisch miteinander verhakt.
Stefanie Ehrenfried betreibt dieses Verfahren handwerklich. Oft über Monate oder gar Jahre, das können Sie an den Entstehungszeiten ablesen, erwachsen in langsamer, geduldiger, fast meditativer Arbeit Teile der Objekte plastisch – wo ein additiver Auftrag erfolgt – oder skulptural – wo mit der Schere wieder Stücke abgeschnitten werden, um die Form zu präzisieren. Verdichtet, durch immer wieder erfolgendes Einstechen in die Wolle.
Die kleinen Löcher, die Sie bei jeder Arbeit an der Oberfläche wahrnehmen können, und die wie Poren in der Haut wirken, geben Zeugnis ab von dieser Arbeitsweise.

Ehrenfried hat in neun Jahren an die 40 Wollfilzarbeiten geschaffen, die in Größe und Komplexität variieren.
Immerhin etwa so viele Arbeiten, wie uns Jan Vermeer van Delft nach 25 Jahren Schaffenszeit hinterlassen hat, mag der eine sagen, aber es klingt in unserer – auf Massenproduktion ausgelegten Gesellschaft – wie aus der Zeit gefallen. Was? Sagt der andere also, NUR 40?
„Hinterhand“ – Eine weibliche Körperdarstellung , überlebensgroß, die, wie Daphne auf der Flucht vor Apollon, an ihren Händen pflanzlich wirkende Auswüchse aufweist. Welche Kraft, welcher neue Sinn, welche Erweiterung mag dieser Figur wohl zugewachsen sein?
Auch ihre Bewegung scheint eher an das Wiegen eines Baumes erinnern zu wollen, als an eine menschliche Figur.
Man sieht ihrer gelassenen Leichtigkeit nicht an, wie sie mit der Schwerkraft und der Balance ringt.

Betrachtet man so eine Ganzkörperdarstellung, wie die „Hinterhand“, die genau wie alle anderen Figuren massiv aus einem genähten Wollkern additiv mit der Filznadel aufgebaut ist, mag man das NUR vor den 40 Arbeiten eigentlich wieder streichen – gleich einem klassischen Bildhauer entstehen unter den Händen Stefanie Ehrenfrieds gewaltige Bild-Schöpfungen. Dabei ist das Material Wolle ein Ausnahmematerial in der Bildhauerei;
die Künstlerin empfindet eine starke Affinität gegenüber der warmen und lebendigen Ausstrahlung dieser Substanz. Diese verstärkt die lebensvolle Präsenz der geschaffenen Wesen auf sehr eigenwillige Weise – der Geruch, das Fett, die feinen Härchen an der Oberfläche, in denen das Licht auf spezielle Weise wirken kann.
Bei dieser Arbeit – „Hinterhand“ – ist Ehrenfried an die Grenzen dessen gegangen, was dieses Material erlaubt. Nur durch extreme Verdichtung der tragenden Partien ist ein Halt der ausladenden Form und ein sicherer Stand der Figur möglich geworden.
Doch auch der letzte Arbeitsgang, die Oberflächenbearbeitung, spielt eine entscheidende Rolle für den Ausdruck der Plastik. Hier findet man eine Bandbreite von äußerster Feinheit und Einheitlichkeit in der Struktur („Miniatur“, oben im Flur zwischen erstem und zweitem Stock), bis hin zur betonten Ungezähmtheit durch das grobe Haar der Heidschnucken, hier bei „Hinterhand“ oder „Ausschweifend“, der Titel einer Arbeit im ersten Stock.
Darüberhinaus, in verhaltener Farbigkeit, gibt es geradezu malerisch bearbeitete Partien.
Wie schon die klassischen Bildhauer arbeitet sich die Künstlerin am Themenkreis der menschlichen Existenz ab: an der Sehnsucht nach Ganzheit, auf der Suche nach dem Zukunftspotenzial des Menschen.

Ehrenfried verlangt dem Betrachter mehr ab, als dieser vielleicht glaubt: in ähnlich ruhiger, feiner und geduldiger Weise sich annähernd, wie sie selbst beim Arbeiten mit der Nadel vorgeht, können die Werke von dem Geheimnis preisgeben, das möglicherweise das Geheimnis des Betrachters selbst berührt. Also eine Form von Selbsterkenntnis ermöglichen.

Die Titel helfen bei diesen Annäherungen nur bedingt: sie sind oft Arbeitstitel, nur Assoziationen der Künstlerin und wollen keine Deutung vorwegnehmen.

„Hundsmütze“ z. B. ist nicht als modische Applikation gemeint: es ist vielmehr ein janusköpfiges Doppelgesicht. Während ein menschliches Antlitz in die eine Richtung blickt, schaut am Hinterkopf zu erkennen die Schnauze, das Gesicht eines Hundewesens in die entgegengesetzte Richtung. Ein Bild also, für die ursprüngliche, untrennbare Verbundenheit des Menschen mit den Naturkräften.

„Erweitert“, die aktuellste Arbeit, Sie finden sie im ersten Stock, mit einem nur angedeuteten Gesicht, völlig verschlossen, versunken in ihren „hinteren Raum“, wie es die Künstlerin nennt, verbildlicht durch einen filigranen Aufbau auf, bzw. hinter dem Kopf.
Was ist Inhalt dieses hinteren/ dieses inneren Raumes?
Wie lässt sich diesem unterbewussten Potenzial näher kommen?
Kann dieses als archaisches Kräftefeld aufgefasst werden?

Hierzu möchte ich Paul Klee zitieren:
„Kunst ist ein Erinnern an das uralte Dunkle, von dem Fragmente noch im Künstler leben.“

Sind Ehrenfrieds Darstellungen also Erinnerungen an archaische Wahrnehmungsorgane?
Werden hier verschüttete, oder noch nicht nutzbare Sinne angesprochen?
Wie spielen eigentlich die Forderungen aus der Zukunft in unsere menschliche Gegenwart hinein?
Wie werde ich, was ich eigentlich bin?

Diesen Fragen möchte ich noch die fragenden Gedanken von Heike Michel anschließen, die sie zum Anlass dieser Ausstellung niedergeschrieben hat:
„Wenn du vor einer Plastik stehst und sie dich anspricht, auffordert zum Gespräch – wirst du ihr antworten?
Es scheint, dass sie sich wandeln und erschüttern lassen, Leben in sich tragen, dass sich hier Empfindungen in Form gesetzt, verwesentlicht und verwirklicht haben, dass ihnen Seele eingehaucht ist. Die Grenze zwischen Betrachter und Werk ist fließend, ihre Struktur offen, wandelbar, lebensgespeist. Ihre Vieldeutigkeit befreit sie aus dem Nur-Material-Sein.
Ist es so, dass man Gegenwart plastizieren kann, die sich Aug´ in Aug´ ereignet?
Verwandelt sich das Werk in ein Wirken?“

Im Erweiterten Kreis ist diese Ausstellung betitelt – im Kreis eines um das eigene Fremde erweiterten Selbstbildes hätte man sie vielleicht auch nennen können.

Ich wünsche Ihnen viele erfrischende Begegnungen mit und in dem Kreis der ausgestellten Werke, sollten Sie weitere Fragen haben, steht Ihnen die Künstlerin zu einem Gespräch gerne zur Verfügung.
Vielen Dank.

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Martin Aldinger

Presseberichte

2024
FELT MATTERS Magazin

Artikel „FIGURATIVE FELT
SCULPTURES“

2024
Haller Tagblatt

Artikel „Atemberaubende Figuren aus kuscheligem Material“

2021
Südwestpresse (SWP)

Artikel „Das Rätselhafte schwingt stets mit“

2021
Hohenzollerische Zeitung

Artikel „Der Blick hinter das Offensichtliche“

2021
Schwarzwälder Bote

Artikel „Filz-Skulpturen irritieren“


2020
Heilbronner Stimme

Artikel „Wo wundersame Kräfte walten“

2020
Katalog Art Karlsruhe

Artikel „Kunst in drei Dimensionen“

2020
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)

Artikel „Art Karlsruhe – Total demokratisch“

2020
Stuttgarter Zeitung (SZ)

Artikel „Frauen auf dem Vormarsch“

2014
Filzfun

Artikel „Rätselhaftes Wesen Mensch“